Prinzbach, ein idyllisch gelegenes Dorf im Schwarzwald, wurde erstmals im Jahr 1257 urkundlich erwähnt, als man dort „Silber in großer Menge“ entdeckte. Dieser Silberfund verhalf den Herren von Geroldseck, den damaligen Ortsherren, zu Ansehen und Macht und veränderte das Gesicht des Dorfes nachhaltig. Möglicherweise wurde Prinzbach bereits zwischen 1100 und 1200 gegründet, wobei in dieser Zeit auch die erste Kirche erbaut worden sein soll. Aus dem einstigen Bergdorf entwickelte sich rasch eine befestigte Bergbaustadt mit einer bis zu 10 Meter hohen Stadtmauer, zwei Toren und einem vorgelagerten Graben. Die Blütezeit des Silberabbaus währte jedoch nur kurz; bereits um 1300 waren die Minen nicht mehr rentabel, und die Anlagen verfielen.
Der Silberbergbau prägte Prinzbach nachhaltig. Die reichen Vorkommen ermöglichten es den Bürgern, sogar dem Bischof von Straßburg ein Darlehen zu gewähren. Doch nach dem Niedergang des Bergbaus erlebte der Ort um 1550 eine zweite Blüte als Heilbad, nachdem man heilende Kräfte im Wasser eines alten Bergwerksstollens entdeckt hatte. Dieses Heilbad wurde im Mittelalter stark frequentiert, geriet später jedoch in Vergessenheit, und Prinzbach wandelte sich wieder in ein reines Bauerndorf mit etwa 30 verstreut liegenden Höfen. Im 19. Jahrhundert wurde Prinzbach selbstständig und gehörte ab 1819 zu Baden. Seit der Eingemeindung 1974 ist es ein Ortsteil von Biberach.
Prinzbach liegt in einem malerischen Seitental des Kinzigtals südwestlich von Biberach und ist von einer reizvollen Landschaft geprägt. Die Gemarkung umfasst 9,48 km² und grenzt an mehrere Nachbargemeinden. Der namensgebende Prinzbach durchfließt das Tal und mündet in den Zollgraben, der wiederum in die Kinzig fließt. Die Gegend ist charakterisiert durch weitläufige Wälder, Wiesentäler und idyllische Pfade, die zu Erholung und Aktivitäten im Freien einladen. Reste der historischen Stadtmauer zeugen bis heute von der vergangenen Bedeutung als Silberstadt.
Wirtschaftlich hat sich Prinzbach vom Bergbau und dem kurzlebigen Heilbad zu einem beliebten Ferien- und Erholungsort entwickelt. Ab den 1950er-Jahren nutzten Gäste die ruhige und landschaftlich reizvolle Lage für Erholungsaufenthalte. Heute ist Prinzbach für seine ausgezeichnete Gastronomie und vielfältigen Übernachtungsmöglichkeiten bekannt. Die Landwirtschaft spielt nach wie vor eine Rolle, jedoch wurde der Tourismus zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Projekte wie der historische Rundweg, der mit EU-Mitteln gefördert wurde, tragen zur Attraktivität bei und stärken den lokalen Tourismus.